In den vorherigen Teilen 1 und 2 haben wir die Rolle von Dovecot und Postfix sowie die Umstellung auf ein virtuelles Benutzerkonzept erläutert. In diesem dritten Teil befassen wir uns mit der Verwaltung von E-Mails auf einem virtuellen benutzerbasierten Mailserver sowie der zusätzlichen Datenverwaltung (E-Mail-Metainformationen, Adressbuch usw.).
1. E-Mail-Speicherverfahren
Im virtuellen Benutzermodus speichert der Mailserver E-Mails auf zwei Arten im Dateisystem: Maildir und mbox Formate.
Maildir
Beim Maildir-Verfahren wird jede E-Mail als separate Datei gespeichert. Sogar bei virtuellen Benutzerkonten werden E-Mails in einem bestimmten Verzeichnis des Dateisystems gespeichert, beispielsweise unter /var/mail/vmail/domain/user/
. Posteingang (INBOX), Gesendet (Sent), Entwürfe (Drafts) usw. werden automatisch erstellt und verwaltet.
mbox
Im mbox-Format werden alle E-Mails in einer Datei gespeichert. In diesem Verfahren werden alle von einem Benutzer erhaltenen E-Mails fortlaufend aufgezeichnet und über die Datei verwaltet.
Postfix und Dovecot speichern E-Mails nach dem Versand und Empfang im Maildir- oder mbox-Format.
2. Datenbankverwaltung von E-Mail-bezogenen Informationen
Auf einem Mailserver können zusätzliche Daten wie E-Mail-Metainformationen (Betreff, Absender, Empfänger usw.) oder das Benutzeradressbuch in einer Datenbank gespeichert und verwaltet werden. Dadurch kann die Benutzerverwaltung und -abfrage effizienter gestaltet werden.
1) Verwaltung von E-Mail-Metainformationen
Die E-Mail selbst wird im Dateisystem gespeichert, während die Metainformationen der E-Mail in der Datenbank verwaltet werden können. Beispielsweise können Informationen wie Betreff, Absender, Empfänger und Versandzeit in einer separaten Tabelle gespeichert werden, um die Suche und Filterung zu erleichtern.
CREATE TABLE email_headers (
id SERIAL PRIMARY KEY,
user_id INTEGER REFERENCES virtual_users(id),
subject VARCHAR(255),
sender VARCHAR(255),
recipient VARCHAR(255),
date TIMESTAMP,
is_read BOOLEAN DEFAULT FALSE
);
Diese Tabelle speichert grundlegende Informationen über empfangene E-Mails und erleichtert somit die Verwaltung des Postfachs.
2) Adressbuchverwaltung
Das Adressbuch des Benutzers (Contacts) kann in einer Datenbank verwaltet werden, was eine effiziente Speicherung häufig verwendeter E-Mail-Adressen ermöglicht. So könnte man eine Adressbuchtabelle erstellen:
CREATE TABLE contacts (
id SERIAL PRIMARY KEY,
user_id INTEGER REFERENCES virtual_users(id),
contact_name VARCHAR(255),
contact_email VARCHAR(255)
);
Durch diese Tabelle können häufig verwendete E-Mail-Adressen oder Gruppeninformationen gespeichert und verwaltet werden.
3. E-Mail-Suche und Indizierung
Die Speicherung des E-Mail-Texts selbst in der Datenbank kann ineffizient sein, daher werden der E-Mail-Text im Dateisystem gespeichert, während wichtige Metainformationen in der Datenbank abgelegt werden, um die Suchleistung zu optimieren.
Hierfür können die Suchschlüsselwörter wie der Betreff oder Absender der E-Mail in der Datenbank gespeichert werden, sodass die Indizes zur schnellen Auffindung der entsprechenden E-Mails optimiert werden.
4. Dovecots Sieve-Skripte
Dovecot unterstützt das E-Mail-Filterungsskript Sieve. Mit Sieve-Skripten können Benutzer Regeln festlegen, um E-Mails beim Empfang automatisch zu klassifizieren oder zu filtern. Beispielsweise könnte man E-Mails eines bestimmten Absenders automatisch in den „Wichtig“-Ordner verschieben oder eine automatische Antwort-E-Mail einrichten.
Beispiel: Sieve-Skript
if address :is "from" "important@example.com" {
fileinto "INBOX.Important";
}
Das obige Skript verschiebt E-Mails, deren Absender important@example.com
ist, in den „Wichtig“-Ordner. Mit Sieve kann der Benutzer sein Postfach automatisch verwalten und filtern.
5. E-Mail-Verwaltung über IMAP
Auf einem Mailserver, der mit virtuellen Benutzerkonten betrieben wird, können E-Mails über IMAP gespeichert und verwaltet werden. Der Vorteil von IMAP ist, dass Benutzer von mehreren Geräten aus dasselbe Postfach synchronisieren und verwalten können. Wenn man über einen E-Mail-Client (z. B. Outlook, Thunderbird) auf den Server zugreift, werden die E-Mails in Echtzeit synchronisiert, und wenn der Benutzer E-Mails liest oder löscht, wird dies auf allen Geräten entsprechend aktualisiert.
Fazit
Auf einem virtuellen benutzerbasierten Mailserver können das Dateisystem und die Datenbank kombiniert werden, um E-Mail-Daten effizient zu verwalten. Der E-Mail-Text wird hauptsächlich im Dateisystem gespeichert, während Metainformationen zu E-Mails oder Adressbüchern in der Datenbank verwaltet werden. Außerdem können E-Mails über IMAP synchronisiert und mit Sieve-Skripten automatisch gefiltert werden.
Durch solch ein System kann auch eine große Anzahl von Benutzern effizient verwaltet werden, was die Leistung und Skalierbarkeit des Mailservers erhöht.
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